Bienenwissen

Honigbienen sind, ausser den Ameisen, die einzigen im Staat überwinternden Hautflügler. Dies bedeutet, dass die Insekten den Winter in einem Volk aus mehreren tausend Individuen überstehen. Alle Individuen in einem Bienenvolk stammen von der sogenannten "Königin" ab. Sie ist allein für die Eiablage zuständig ist und wird, wie auch der Nachwuchs, rundum von den anderen Tieren des Volkes versorgt und gepflegt.

Neben der Honigbiene gibt es einige Wespenarten, Hummeln und Hornissen, die jedoch nur im Sommer, einen Staat bilden. Dieser erreicht jedoch nicht die Größe eines Bienenvolkes. Außerdem überwintern die Königinnen allein und sind im Frühjahr zunächst auf sich gestellt.

Wildbienen kommen in Deutschland (noch) flächendeckend vor, sind aber auf dem Rückzug. Es gibt ca. 700 Wildbienenarten allein in Mecklenburg - Vorpommern. Etwa die Hälfte dieser Arten sind gefährdet und viele stehen auf der Roten Liste. Wildbienen sind sehr friedfertige Zeitgenossen. Ihre Veranlagung zur Verteidigung ist nur schwach und rein defensiv ausgeprägt, da sie im Grunde nur für sich selbst und ihren eigenen Bruterfolg verantwortlich sind. Anders als die staatenbildenden Honigbienen oder Hummeln müssen sie keine Nahrungsreserven des Staates und keine Königin verteidigen. Allein die weiblichen Tiere besitzen einen Stachel. Sie wehren sich nur als letztes Mittel gegen den Tod mit einem Stich. Die meisten Wildbienen leben solitär, d.h. einzeln, und überwintern als Larven oder Puppen. Wildbienen sind oft an bestimmte Pflanzen und deren Pollen als Nahrung gekoppelt. Außerdem haben die vielen unterschiedlichen Arten oft ganz individuelle Ansprüche an ihren Lebensraum oder sehr spezielle Überlebensstrategien. Gerade das ist hierbei das Besondere und Bestaunenswerte.

Hummeln zählen zu den Wildbienen. In Europa gibt es ca. 70 Hummelarten, davon kommen 36 Arten in Deutschland vor – 16 Arten wurden als gefährdet eingestuft. Hummeln bilden einen "Sommerstaat" mit einigen hundert Individuen.

In Europa gibt es elf Arten der "echten Wespe", darunter die Gemeine Wespe, die Deutsche Wespe und die Hornisse. Für ihren schlechten Ruf sind ausschließlich die Deutsche Wespe und die Gemeine Wespe verantwortlich. Diese beiden Arten bilden die größten Völker (mehrere tausend Arbeiterinnen) und sind die einzigen die Menschen gegenüber zudringlich werden und sich auch über menschliche Nahrung hermachen. Dies ist besonders dann der Fall, wenn sich die Nester der Sommerstaaten im Spätsommer auflösen und die noch lebenden Arbeiterinnen auf Nahrungssuche einzeln durch die Gegend streunen. Quelle: www.nabu.de

Das Nest der Hornissen ist rund 60 Zentimeter hoch. In der Zeit zwischen Mitte August und Mitte September erreicht das Hornissenvolk seinen Entwicklungshöhepunkt. Es kann dann 400 bis 700 Tiere zählen. Die Königin ist in der Lage, ganz gezielt Eier zu entwickeln, aus denen nur noch die Drohnen genannten Männchen und die Jungköniginnen schlüpfen. Mit dem Erscheinen der ersten Geschlechtstiere ist bereits den Untergang des Hornissenstaates besiegelt. Die Arbeiterinnen versorgen die Königin nicht mehr. So verlässt schließlich das Nest und stirbt mit einem Lebensalter von etwa einem Jahr. An schönen Herbsttagen schwärmen die Geschlechtstiere aus und sammeln sich oft an einzeln stehenden Bäumen oder in unmittelbarer Umgebung vom Nest zur Paarung. Die begatteten Jungköniginnen suchen sich nun für den Winter einen geschützten Unterschlupf wo sie bis zum nächsten Frühjahr ruhen. Die letzten Arbeiterinnen sterben Anfang November, womit das Leben im Nest erlischt. Quelle: www.nabu.de

  1. Rund 80 % unserer Nutz- und Wildpflanzen werden durch Honig- und Wildbienen bestäubt.
  2. Seit etwa 60 Millionen Jahren gibt es Bienen auf unserer Erde.
  3. Bundesweit leben etwa 1,5 Millionen Bienenvölker.
  4. Eine Biene wiegt zirka 0,1 Gramm.
  5. Ein starkes Bienenvolk besteht im Sommer aus einer Königin, bis zu 50.000 Arbeitsbienen und bis zu 3.000 Drohnen.
  6. Eine Bienenkönigin wird etwa 3 - 4 Jahre alt.
  7. Arbeiterbienen werden 30 - 35 Tage alt und Drohnen 20 - 50 Tage.
  8. Eine Bienenkönigin legt im Sommer täglich bis zu 2.000 Eier. In einem Jahr bis zu 200.000 und in ihrem ganzen Leben bis zu 500.000.
  9. 26 - 30 km/h Fluggeschwindigkeit kann eine Biene erreichen.
  10. Etwa 8.000 Kilometer legt eine Biene in ihrem Leben zurück.
  11. 100 Milligramm Zucker benötigt eine Biene für eine Flugstunde.
  12. Für 1 Kilogramm Honig müssen zirka 3 Kilogramm Nektar gesammelt und zwischen 150.000 bis zu 10 Millionen Blüten besucht werden. Dies entspricht in etwa einer Flugleistung einer sechsfachen Erdumrundung (~ 200.000 km) und der Lebensarbeit von 350 - 400 Bienen.
  13. Für 1 Kilogramm Bienenwachs müssen die Bienen etwa 1.250.000 Wachsschuppen erzeugen.
  14. 0,01 - 0,02 Gramm wiegt ein Höschenpaar Pollen. Dafür muss die Biene etwa 100 Blüten besuchen.
  15. 15.000 Bienen überwintern in einem Bienenvolk.
  16. Bis zu 200 Milliliter Wasser (etwa 4.000 Einzelflüge zur Wasserstelle) braucht ein Volk an heißen Sommertagen.
  17. Zirka 35°C herrschen in den Brutnestern.

Recherchiert von Amelie Vießmann, 2017

Eine Stockwaage ermittelt das Gewicht eines Bienenstocks, misst seine Temperatur sowie die äußeren Wetterverhältnisse. Auf diesem Weg können regelmäßig Daten verglichen und Rückschlüsse auf das Brut- und Flug- und Sammelverhalten gezogen werden.

Das Gewicht der Bienenstocks ändert sich, wenn Bienen Honig und Pollen eintragen, oder Nahrung verbrauchen. Man kann also einen Nettoverbrauch beziehungsweise den Nettoertrag ablesen und z. T. mithilfe der anderen gemessenen Parameter oder im Vergleich mit den Messungen an anderen Standorten interpretieren.

Das Gewicht auf der Stockwaage entspricht dem Gewicht der gesamten Beute [Link] inklusive Bienenstock. Die Beute besteht aus einer oder mehreren Zargen: Jede ist bestückt mit etwa zehn Bienenwaben. Eine mit Honig gefüllte Bienenwabe wiegt zirka 3 Kilogramm.

Vor dem Winter sollte eine Zarge etwa 35 Kilogramm wiegen – dann sind die Bienen gut versorgt. Im Sommer sieht man anhand der Stockwaage, dass die Bienen bis zu ein Kilogramm Honig pro Tag eintragen, es an Regentagen aber auch schnell verbrauchen.

Mit Hilfe digitaler Stockwaagen werden auch Wind, Temperatur und Niederschlag gemessen – denn diese beeinflussen die Sammeltätigkeit der Bienen. Sehr interessant ist zum Beispiel die Beobachtung der Temperatur im Bienenstock: Die Bienen halten die Temperatur im Brutraum beziehungsweise im Bienenvolk konstant und verbrauchen dabei im Winter die meiste Energie.

Eine Beute ist die Behausung, die der Imker seinen Bienen zur Verfügung stellt. Sie besteht aus mehreren Teilen: Boden mit Gitter, Zargen mit zehn oder mehr Waben sowie Deckel. Bei den Waben unterscheidet man Futter- und Brutwaben sowie Honigwaben. Oft befinden sich Brut - und Honigraum in unterschiedlichen Zargen.

Das Bienenvolk ruht im Winter. Es ernährt sich und seine Königin von den gesammelten Vorräten. Es überwintert eng aneinander gedrängt in der sogenannten "Bienenkugel". Die Bienen wärmen sich gegenseitig und wechseln die Positionen langsam von innen nach aussen, um in Abständen an den Futtervorrat und dann wieder in die warme Mitte zu gelangen. Nur die weiblichen Bienen überwintern. Während die Lebensdauer der Bienen im Sommer wenige Wochen kurz ist, können sie im Winter aufgrund ihrer Ruhe mehrere Monate überleben. Die Königin geht bei den niedrigen Temperaturen „aus der Brut“, das bedeutet sie stiftet erst im Frühjahr wieder Nachwuchs.

Drohnen sind die männlichen Bienen, die zur Begattung der Bienenköniginnen im Frühjahr im Bienenvolk herangezogen und über den Sommer mit Nahrung versorgt werden. Die Drohnen schlüpfen meist im Frühjahr und werden im Spätsommer wieder aus dem Bienenstock verdrängt.

Eine Bienenkönigin überlebt ihr Bienenvolk um ein Vielfaches. Während die Arbeiterinnen im Sommer nur wenige Wochen leben, in denen sie sich für das Bienenvolk „abarbeiten" und zum Schluss ihres Lebens auf Sammelflüge gehen bis ihre Flügel verschlissen sind, kann eine Königin bis zu vier Jahre alt werden. Allerdings hat auch die Königin kein leichtes Leben. Sie wird zwar ein Leben lang von ihrem Bienenstaat gepflegt und mit feinstem "Gelee Royal" versorgt, bringt aber auch Höchstleistungen wenn sie im Frühjahr und Herbst bis zu 2000 Eier pro Tag stiftet. Die Bienenkönigin verlässt nur einmal in ihrem langen Leben den Bienenstock; bei ihrem „Hochzeitsflug".

Die Frage nach dem Orientierungssinn der Bienen ist noch nicht vollständig geklärt. Bienen können sich bis zu drei Kilometer von ihrer Behausung entfernen und finden trotzdem wieder zurück. Man vermutet, dass Bienen sich nach dem Stand der Sonne richten und dass sie die elektromagnetischen Felder der Erde, ähnlich einem Kompass, erkennen. Ausserdem haben Forscher herausgefunden, dass sich die Flugbienen im Bienenstock untereinander über den sogenannten „Schwänzeltanz" Bescheid geben wo es lang geht, indem sie sich am Boden der Waben drehen, wenden, vor- und zurück bewegen und dabei Vibrationen über den Wabenboden aussenden.

Bienen entwickeln sich aus Eiern, sogenannten „Stiften", welche die Königin in einzelnen Wabenzellen platziert. Die bestifteten Wabenzellen werden von den Arbeiterinnen mit Futter versorgt und verschlossen, so dass sich aus den Eiern Larven und aus diesen "Puppen" entwickeln können, die dann wiederum von Arbeiterinnen gefüttert werden. Nach zirka 21 Tagen schlüpfen inmitten dieser sogenannten Brutnester die Jungbienen, die zunächst selbst die Versorgung und Pflege des Nachwuchses übernehmen. Die Putz- und Versorgungskolonne verlässt erst nach ihrem mehrtägigen "Innendienst" den Bienenstock, um die Aussenwelt zu erkunden und um zuletzt als erfahrene Sammlerinnen noch viele Flugkilometer in nur wenigen Wochen zurückzulegen.

Weltweit gibt es etwa zehn verschiedene Honigbienenarten. Die europäische Art, die westliche Honigbiene, wird jedoch hauptsächlich für die Imkerei gezüchtet und in allen Teilen der Welt eingesetzt. Es gibt verschiedene Unterarten, wobei in der Bienenwissenschaft auch der Begriff Bienenrasse gebräuchlich ist.
Quelle:wikipedia

Zu den wichtigsten europäischen Bienenrassen gehören:

Die Buckfast Biene
Eine Zuchtrasse der westlichen Honigbiene (Apis mellifera), ab den 1920er Jahren im englischen Kloster Buckfast gezüchtet.

Die Carnica (Apis mellifera carnica)
Auch Kärntner Biene oder Krainer Biene genannt, ist eine natürlich entstandene Unterart der Westlichen Honigbiene (Apis mellifera) und inzwischen die am meisten verbreitetste Art in Europa.

Die Dunkle Biene
Eine natürlich entstandene Unterart der Westlichen Honigbiene (Apis mellifera). Sie ist die einzige auf der Alpennordseite ursprünglich einheimische Honigbiene und der Urtyp aller hiesigen Honigbienen. Seit dem Verschwinden der letzten Population 1975 in Suhl, am Südhang des Thüringer Waldes, gilt die Dunkle Biene in Deutschland als ausgestorben. Es gibt zwar Bestrebungen die Mellifera in Deutschland wieder anzusiedeln, jedoch steht diese ursprüngliche Art heute stark veraenderten klimatischen und natürlichen Bedingungen gegenüber.
Quelle: www.wikipedia.de